COVID-19 reloaded?
Geschrieben von Roland Wyss am 18. Oktober 2022
Wenn die Tage kürzer werden und die Blätter fallen, steigen alljährlich die Infektionen. Waren es früher Erkältungen und Grippe, reden wir heute bereits das dritte Jahr wieder über COVID-19 und entsprechende Auffrischimpfungen.
COVID-19: Was erwartet uns im Herbst 2022?
Wir würden gerne die Glaskugel fragen und wissen, wie sich der kommende Winter 2022 bezüglich COVID-19 Infektionen und der saisonalen Grippe (Influenza) präsentieren wird. Im Rückblick werden wir erneut mehr wissen als heute. Trotzdem gilt es, anhand der Erfahrungen der letzten Jahre, die richtigen Entscheidungen zu treffen und Empfehlungen auszusprechen.
Die Ermittlung der COVID-19 Viruslast
Die aktuelle Situation der COVID-19-Infektionen wird aufgrund der aufgehobenen Massnahmen und dem reduzierten Testverhalten der Bevölkerung seit Monaten über das Abwasser in Kläranlagen überwacht. Durch die Entnahme von Wasserproben (3 bis 6 mal pro Woche in 110 Kläranlagen der Schweiz) wird die Viruslast im Abwasser ermittelt. Somit erhält man die absolute Viruslast pro 100’000 Einwohner*innen.
Zugleich werden im Labor die verschiedenen Virusvarianten untersucht. Da sich das Virus konstant in seinem Erbgut verändert, versucht man durch Subvarianten den Schweregrad der Erkrankungen sowie auch den effektiven Schutz der Impfungen abzuschätzen. Aktuell ist der grösste Teil der Infektionen mit COVID-19 der Variante B.1.1.529 (= Omikron) und seinen Subvarianten zuzuordnen.
Neuer, optimierter Impfstoff zugelassen
Umso wertvoller: Endlich ist ein verbesserter Impfstoff in der Schweiz zugelassen, der zusätzlich gegen die Variante Omikron schützt. «Spikevax bivalent Original / Omikron» von Moderna . Zur Gruppe der mRNA-Impfstoffe gehörend, besteht er zu 50% aus dem seit 19.12.2021 zugelassenen Impfstoff und zu 50% aus dem Impfstoff gegen die Omikron BA.1- Variante.
Impfempfehlungen des Bundes: für den Herbst 2022
Der Fokus liegt auf der Gruppe der besonders gefährdeten Personen, welche ein hohes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aufweisen. Sie sollen in erster Linie vor schweren COVID-19-Erkrankungen und deren Komplikationen geschützt werden. Die Auffrischimpfung bietet diesen Personen vorübergehend einen verbesserten individuellen Schutz, besonders in einer Phase mit hoher Virusausbreitung.
Für schwere COVID-19-Verläufe besonders gefährdete Personen:
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Personen im Alter von ≥ 65 Jahren
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Personen im Alter von ≥ 16 Jahren mit erhöhtem individuellen Gesundheitsrisiko aufgrund:
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Vorerkrankungen
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Schwangerschaft
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Die Covid-19-Impfempfehlungen für den Herbst 2022 wurden angepasst, um ein Risiko schwerer Erkrankungen zu senken und die Belastung des Gesundheitssystems zu begrenzen. Im Vordergrund steht der Schutz besonders gefährdeter Personen. Diese laufen Gefahr, dass Sie neben einer reduzierten Abwehrfunktion auch eine verminderte Immunität durch eine Impfung aufbauen können. Der Impfschutz hält dadurch weniger gut und kürzer an als bei gesunden Menschen.
Vorerkrankungen mit höchstem Risiko
Herzerkrankung |
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Arterielle Hypertonie |
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Atemwegserkrankung |
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Lebererkrankung |
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Nierenerkrankung |
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Diabetes mellitus |
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Adipositas |
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Immundefizienz |
Relevante Immundefizienz bei
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Personen ohne Risikofaktoren
Bei Personen ohne Risikofaktoren besteht im Herbst 2022, verglichen mit dem Beginn der Pandemie, ein sehr geringes Risiko für eine schwere Erkrankung. Dies aufgrund der Tatsache, dass gemäss einer Datenerhebung vom Juni 2022 in der Schweiz etwa 97% der Bevölkerung (älter als 5 Jahre) Antikörper gegen SARS-CoV-2 entweder durch Impfung oder durch Infektion während einer der pandemischen Wellen (zuletzt Delta- und Omikron) aufweisen.
Wann ist eine Auffrischimpfung sinnvoll?
Eine Auffrischimpfung nach individueller Abwägung und Entscheidung ist sinnvoll, wenn sie das Risiko einer Infektion oder eines seltenen schweren Verlaufs vermindern möchten.
COVID-19-Zertifikat: überhaupt noch nötig?
Zusätzlich wird je nach Reiseziel in den kommenden Wochen das Zertifikat oder ein Impfnachweis benötigt. Reisende müssen vor ihrer Abreise selber klären, welche Einreisebedingungen in anderen Ländern gelten: Schauen Sie kurz vor der Abreise nach, was gefordert wird an Ihrem Zielort.
Covid-19-Zertifikate werden weiterhin für Impfungen, für den Nachweis einer Infektion oder für negative Testresultate ausgestellt. In der Schweiz kommt das Zertifikat gegenwärtig nicht zum Einsatz. Deswegen wird auf der Covid Cert App kein Enddatum des Zertifikates bestimmt, sondern nur das Datum der letzten Impfung festgehalten.
Was sollten Sie betreffend Auffrischimpfung beachten?
Der Abstand zur letzten COVID-Impfung oder einer Corona-Infektion sollte mindestens 4 Monate betragen. Der bivalente mRNA-Impfstoff, der an die Omikron-Variante BA.1 angepasst ist, soll für die Auffrischimpfung verabreicht werden. Diesen können Sie sich in der Apotheke Wyss in Baden impfen lassen.
Es kann jedoch auch eine Auffrischimpfung mit den bisherigen Impfstoffen verabreicht werden: Hierfür wenden Sie sich bitte direkt an das Impfzentrum des Kantonsspital Baden
Die kostenlose Auffrischimpfung
Per 10.10.2022 wird die Auffrischimpfung durch den Bund vergütet und ist für die Bevölkerung kostenlos. Neben der Impfung empfehlen wir, die Hygienemassnahmen wieder in Erinnerung zu rufen. Das eine tun, das andere nicht lassen, gerade weil wir uns aktuell wieder öfter in geschlossenen Räumen aufhalten.
Beinahe zeitgleich starten wir in der Apotheke Wyss in Baden und Dättwil mit der Impfung gegen die saisonale Grippe (Influenza). Per 01.11.2022 können Sie sich bei uns in der Apotheke Wyss, auf Ihren Wunsch hin, beide Impfungen verabreichen lassen.
Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit – diese liegt uns am Herzen.
Ihr Apotheke Wyss Team