Gefälschte Medikamente

Geschrieben von Miloš Tomić am 10. September 2024

Apotheke Wyss | Jugendliche | Senioren

Vertrauen Sie auf geprüfte Qualität

Wir garantieren Ihnen, dass die Inhaltsstoffe der von uns in der Apotheke verkauften Arzneimittel den Angaben auf der Verpackung entsprechen. Doch regelmässig berichtet die Presse über gefälschte Medikamente und deren schwerwiegende Folgen für die Gesundheit.

Die Schattenseiten vermeintlicher Schnäppchen

Wer kennt sie nicht – die Spam-Mails, welche Potenzmittel zu günstigen Preisen anbieten? Auch wenn das Angebot verlockend wäre, klingelt bei den meisten der innere Alarm, da man ahnt, dass zu diesem Preis oder bei diesem Anbieter die Qualität nicht einwandfrei sein kann.

Im letzten Herbst las man, dass ein Diabetesmedikament (Ozempic®) aufgrund der hohen Nachfrage derzeit ebenfalls als Fälschung im Umlauf ist, sowohl in Grossbritannien als auch in Deutschland.

Wenn Profit zur Gesundheitsgefahr wird

Alles, was Profit (hoher Umsatz und/oder hoher Preis) verspricht, wird gefälscht: In Europa sind das in erster Linie Potenzmittel, Schlankheits- oder Haarwuchspräparat. Weltweit tauchen aber auch immer wieder Fälschungen von Krebsarzneien, Malariamitteln oder HIV/AIDS-Präparaten auf.

Die WHO schlägt Alarm: Gefälschte Medikamente töten weltweit

Bei der WHO geht man davon aus, dass in Industrie-Ländern bis zu 7 Prozent und in Entwicklungsländern 30 bis 70 Prozent der Arzneimittel Fälschungen sind. Kein Produkt und keine Darreichungsform (Tabletten, Kapseln, Dragées, Salben, Lösungen und vieles mehr) sind sicher vor Betrug. Die Folgen für die Patienten können harmlose bis hin zu tödlichen Verläufen sein, weshalb diverse Gesundheits-Organisationen, Firmen und staatliche Behörden aktiv gegen diese Kriminellen vorgehen.

Zum Beispiel wurde in Niger, während einer Epidemie, an 500’000 Personen ein gefälschter, unwirksamer Impfstoff verabreicht. Dies führte zum Tod von 2’500 Menschen!

Bekannte Topmarken die immer wieder von Fälschungen Ihrer Produkte betroffen sind:

  • Viagra®
  • Propecia®
  • Caverject®
  • Ozempic®

Die Definition von Arzneimittelfälschung

Die WHO bezeichnet Medikamente als Arzneimittel-Fälschungen, welche:

  • keinen oder den falschen Wirkstoff enthalten
  • zu wenig oder zu viel Wirkstoff beziehungsweise eine falsche Zusammensetzung der Inhaltsstoffe aufweisen
  • mit gefälschter Verpackung oder gefälschter Packungsbeilage auf dem Markt präsent sind
  • falsch deklariert und/oder ohne Zulassung sind

Die Merkmale einer Arzneimittel-Fälschung:

auf der Verpackung oder in der Packungsbeilage.

Die Verpackung ist nicht versiegelt oder das Produkt hat gar keine Verpackung.

Der Verkauf findet online oder in einem nicht verkaufsberechtigen Geschäft (Club, private Person) statt.

Rezeptpflichtige Produkte werden ohne Rezept versprochen, gesundheitliche Risiken werden jedoch nicht korrekt abgeklärt.

Die Tablette hat eine andere Farbe oder Form als das bisher verwendete Originalprodukt.

Die Gefahren von Medikamenten-Fälschungen:

Im Falle eines Potenzmittels ist „Mann enttäuscht“, wenn das Präparat keinen Effekt hat. Im Falle eines Blutdruckmittels ist es auf längere Frist gefährlich, weil es durch den Mangel an Wirkung zu einer Gesundheitsgefährdung kommen kann. Häufig wird Backpulver zu einer Tablette gepresst, was äusserst kostengünstig in der Herstellung ist.

Wenn statt eines langsam wirkenden Insulins ein schnellwirksames Insulin im Pen ist, führt dies rasch zu einer Unterzuckerung, was lebensbedrohlich sein kann.

In der Medizin ist Exaktheit essenziell, da eine andere Dosierung (zu viel oder zu wenig) des Wirkstoffes für den Patienten fatale Folgen haben kann.

Wenn die Hilfsstoffe nicht der Deklaration entsprechen, kann das im Falle einer Allergie einen unguten Verlauf nehmen. Zudem werden auch Hilfsstoffe verwendet, welche eine eigene Wirkung entfalten und deshalb in der regulären Medizin nicht zugelassen sind. Es sind auch Fälle dokumentiert, in denen giftige Substanzen als Hilfsstoff verwendet wurden.

In einer unprofessionellen Herstellung werden hygienische Vorschriften missachtet, wodurch Risiken für die Gesundheit entstehen können.

Abgelaufene Medikamente werden nicht korrekt entsorgt, mit einem „neuen“, falschen Verfall-Datum versehen und wieder auf den Markt gebracht. Oftmals ist nicht bekannt, in welche Bestandteile ein Wirkstoff nach der Haltbarkeit zerfällt und welche Eigenschaften diese neuen Substanzen im Körper haben können.

Generika: Legal und wirksam!

Fälschungen sind nicht zu verwechseln mit einem Generikum: Letztere sind legale, unter strikten
Auflagen produzierte Medikamente, welche die identische Wirkung aufweisen wie ein Originalpräparat.

Massnahmen gegen die Fälschung von Medikamenten

Seit Jahren versucht die WHO, in Zusammenarbeit mit Herstellerfirmen und amtlichen Behören, diesen kriminellen Machenschaften einen Riegel zu schieben.

  • Die Firmen bringen auf Medikamentenpackungen offene, verdeckte (Fälschungen erschwerende) Kennzeichen an: Bspw. Hologramme, farbändernde Tinte oder irisierende Oberflächen. Die Packungen erhalten einen Erstöffnungsschutz (bspw. Siegel oder Verkleben der Laschen) und immer öfter auch sogenannte Data Matrix Codes. Im EU-Raum kann man so schon jetzt den Weg des Produktes von der Produktion bis zum Endkonsumenten nachverfolgen. Die Schweiz ist noch in der Vernehmlassung des entsprechenden Gesetzes.
  • Länderübergreifende Operationen unter dem Namen «Pangea», um sogenannte Händlerringe auffliegen zu lassen und Produkte zu konfiszieren.
  • Minilabors: sogenannte «Kofferlabors» werden in diversen Ländern auf allen Kontinenten eingesetzt, um wichtige Medikamente auf Ihre Reinheit und Sicherheit mit Schnelltests zu identifizieren. Derzeit können auf diese Weise 50 Wirkstoffe geprüft werden.
  • Systeme wie «mPedigree» in Nigeria oder «IT’S TRUE», durch die Endkonsumenten ihr Medikament auf Echtheit überprüfen können. Diese Datenbanken werden derzeit aufgebaut., haben aber noch viel Potenzial.
  • Aufklärung der Öffentlichkeit: Durch Bewusstseins-Entwicklung betreffend Risiken im Zusammenhang mit Onlinehandel und Medikamentenbezügen.

Die Warnung von Swissmedic

Swissmedic warnt eindringlich vor dem Bezug und der Anwendung von nicht zugelassenen Medikamenten, die per Inserat, Werbe-E-Mails oder auf dubiosen Websites angeboten werden. Sie rät grundsätzlich vom Bezug von Arzneimitteln aus dem Internet ab. Ausser, es handelt sich um offizielle Schweizer Digital-Plattformen, die über eine kantonale Bewilligung verfügen.

Am besten beziehen Sie die Medikamente einfach weiterhin aus Ihrer Stammapotheke. Bei Unsicherheiten oder Fragen zu Ihren Arzneimitteln kommen Sie bei uns vorbei und lassen sich beraten.

Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen.

Ihr Apotheke Wyss Team

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