Gürtelrose (Herpes Zoster)
Geschrieben von Gabriella Pagano am 21. Februar 2023
Schöner Name, gefürchtete Krankheit
Das Virus heisst Varizella Zoster und gehört zur Familie der Herpes-Viren. Es ist hochansteckend und gelangt über Tröpfcheninfektion in den Körper. Das Virus verursacht die Kinderkrankheit Windpocken oder wilde Blattern. Das Immunsystem der Kinder kommt jedoch mit dem Virus gut zurecht und nach ein paar Tagen klingt die Krankheit ab.
Jahrzehntelang im Körper präsent
Das Virus verschwindet nach überstandener Krankheit aber nicht einfach, sondern schlummert jahrzehntelang in den Nervenganglien des Rückenmarks. Dort macht es keine Probleme, wir merken nichts davon und mit etwas Glück schlummert es dort ein Leben lang. Demzufolge können nur Menschen, welche bereits früher an Windpocken erkrankt waren, eine Gürtelrose bekommen. Rund ein Drittel aller Personen, welche einmal die Windpocken durchgemacht haben, erkranken viele Jahre später an einer Gürtelrose.
Unser Immunsystem sorgt dafür, dass die Viren nicht mehr aktiv werden. Ist das Immunsystem aber geschwächt, zum Beispiel durch Stress, Krankheit oder hohes Alter, können die Viren erwachen. Sie werden aktiv und wandern aus den Nervenganglien entlang der betroffenen Nervenbahn bis an die Hautoberfläche und lösen die Gürtelrose aus.
Gürtelrose kann Menschen jeden Alters befallen. Weil das Immunsystem im Alter aber weniger wehrhaft ist, kommt die Krankheit bei älteren Personen viel häufiger vor als bei jungen. Fünfzig Prozent aller Gürtelrosepatienten sind älter als 60 Jahre.
Symptome und Verlauf der Gürtelrose
- Die Krankheit beginnt häufig mit Abgeschlagenheit
- Allgemeines Krankheitsgefühl
- Leichte Grippesymptome
- Es folgen einseitige, brennende Schmerzen an einem lokal begrenzten Hautbezirk
- Die typischen Anzeichen treten immer nur auf einer Körperseite auf und sind nie symmetrisch
- Nach 2-3 Tagen bilden sich an der schmerzenden Hautstelle Rötungen und typische flüssigkeitsgefüllte Bläschen, welche in Gruppen vorkommen oder Rosetten bilden
- Nach mehreren Tagen platzen die Bläschen und verkrusten
- Die Flüssigkeit dieser Bläschen enthält unzählige Viren und ist sehr ansteckend
- Der Hautausschlag heilt nach 2-4 Wochen wieder ab
Dermatome – Hautbereiche entlang der grossen Nervenbahnen
Die Nervenbahnen verlaufen geometrisch wie Streifen oder Gürtel um den Körper. Man nennt diese Streifen, welche von den grossen Nervenbahnen versorgt werden, Dermatome. Die Gürtelrose mit den typischen Symptomen beschränkt sich häufig auf ein einzelnes oder zumindest benachbarte Dermatome. Es ist jenes Dermatom, zu welchem die Nervenbahn gehört, in dem das Varizella Zoster Virus aus dem Schlummerzustand erwacht ist.
Häufig sind die Dermatome im Brust- und Lendengebiet betroffen. Es können aber auch Dermatome an Armen oder Beinen erkrankt sein. Bei älteren Personen ist es nicht ungewöhnlich, dass die Dermatome im Bereich des Gesichts betroffen sind. Hier kann das Auge oder das Ohr in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies führt oft zu schweren Verläufen der Krankheit.
Symptome? Handeln Sie schnell
Bei Verdacht auf Gürtelrose muss in jedem Fall schnell ein Arzt konsultiert werden. Je schneller die Krankheit behandelt wird, umso besser sind die Chancen auf einen unkomplizierten Heilungsverlauf.
Ihre Stammapotheke ist für Sie da
Wenn Sie einen schmerzenden Hautausschlag an Ihrem Körper entdecken, lassen Sie sich bitte unverzüglich von unserem Team in Baden oder Dättwil beraten. Wir können oftmals beurteilen, ob sich der Verdacht auf Gürtelrose erhärtet und ein schneller Arztbesuch empfehlenswert ist. Der Arzt wird nach gestellter Diagnose ein Virostatikum verschreiben, welches die Viren an einer weiteren Ausbreitung hindert. Zudem sind häufig Tabletten gegen Schmerzen und eine kühlende Schüttelpinselung für den Hautausschlag nötig.
Dauerhafter, brennender, teils stechender Schmerz
Eine gefürchtete Komplikation der Gürtelrose ist die «postzosterische Neuralgie». Eine Nervenentzündung, die starke Schmerzen verursacht und teils chronisch über Wochen und Monate verlaufen kann. Dies ist bei älteren Personen und bei ungenügender oder unterlassener Schmerzbehandlung während der Krankheit möglich.
Sich Ruhe gönnen
Wer an Gürtelrose erkrankt ist, sollte sich unbedingt schonen. Auf Stress, Anstrengung und Sport sollte verzichtet werden. Kontakt zu Personen mit geschwächtem Immunsystem, Schwangeren und Neugeborenen muss unbedingt vermieden werden. Die Bläschen sollten abgedeckt sein und es muss auf eine gute Händehygiene geachtet werden, um Schmierinfektionen zu vermeiden.
Neue wirksame Impfung gegen Gürtelrose
Seit 2022 ist in der Schweiz mit Shingrix® ein zuverlässiger und guter Impfstoff gegen Gürtelrose verfügbar. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt diese Impfung für gesunde Personen ab 65 Jahren und für Personen mit Immunschwäche ab 50 Jahren. Geimpft werden zwei Dosen im Abstand von mindestens 4 Monaten. Die Kosten werden seit Februar 2022 von der Grundversicherung der Krankenkassen übernommen. Kontaktieren Sie uns, wenn Sie Fragen zu dieser Impfung oder Impfungen im Allgemeinen haben.
Wir beraten Sie leidenschaftlich gerne – Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen.
Ihr Apotheke Wyss Team