Sonnenallergie

Geschrieben von Alice Troisi am 23. Mai 2024

Jugendliche | Mutter und Kind | Reisende

Unsere Haut schützt uns vor Umwelteinflüssen und spiegelt zuweilen auch unsere Empfindungen wider. Wenn die Haut jedoch überreagiert, kann das äusserts unangenehm sein.

Endlich Frühling!

Die Sonne wärmt durch das Fenster und lockt uns nach draussen. Oder wir geniessen im Urlaub Sonne, Sand und Meer. Doch plötzlich ist die Freude weg – weil die Haut juckt und sich Pusteln bilden.

Im Fachjargon spricht man in erster Linie von «Lichtdermatosen» oder «Photodermatosen» und bezeichnet damit eine abnormale Hautreaktion, welche durch Licht ausgelöst wird. Die Sonne, respektive deren UV-Strahlung, ist der Auslöser. Die Hautreaktionen können jedoch divers sein und in manchen Fällen durch eine Kombination von verschiedenen Faktoren verursacht werden.

Merkmale einer Sonnenallergie (polymorphe Lichtdermatose)

Auf den der Sonneneinstrahlung ausgesetzten Hautpartien (meistens Gesicht, Dekolleté, Schultern und Nacken, manchmal auch Arme) treten Rötungen, eher fleckig im Erscheinungsbild, teils ein rauer Hautausschlag auf – oft mit starkem Juckreiz verbunden. Es kann jedoch zusätzlich zur Bildung von Bläschen oder dem Anschwellen der Haut kommen. Je nach Person sehen diese Hautreaktionen verschieden (= polymorph) aus. Die Symptome treten während oder einige Stunden (bis hin zu Tagen) nach der für die Haut noch ungewohnt starken UV-Bestrahlung auf. Betroffen sind eher hellhäutige Personen, tendenziell eher Frauen, es kann aber jede Altersgruppe betreffen. Zum Glück treten diese Hautreaktionen bei Gewöhnung an die Sonnenintensität im Verlauf der Sommermonate reduzierter bis gar nicht mehr auf.

Prophylaktische Massnahmen:

Die Haut sanft und vorsichtig an die wieder intensivere Sonneneinstrahlung im Frühling gewöhnen.

Produkte mit hohem Sonnenschutzfaktor (idealerweise SPF 50) verwenden. Mindestens 30 Minuten bevor es an die Sonne geht auftragen.

2 Wochen vor Urlaubsbeginn sowie während der starken Sonneneinstrahlung täglich mindestens 500mg Calcium zuführen. Dies stabilisiert die Zellwände jener Zellen im Körper, welche durch den Kontakt mit der UV-Strahlung Histamin ausschütten können. Durch diese Stabilisierung kann die unerwünschte Reaktion vermindert ausfallen.

Durch die Einnahme von Beta-Carotinen kann die Haut den Selbstschutz besser aufbauen und die Überreaktion kann gedämpft werden.

Therapie bei Auftreten der Lichtdermatose:

  • Unbedingt die UV-Strahlung bis zur Abheilung vermeiden. «Nur» in den Schatten gehen reicht meistens nicht, da auch im Schatten eine gewisse Resteinstrahlung durchkommt.
  • Ein kühlendes Gel mit antiallergischem Effekt, eventuell auch einen leicht schmerzlindernden Wirkstoff auftragen. Je nach Stärke der Symptome kann alternativ eine tiefdosierte Hydrocortisoncreme verwendet werden.
  • Innerlich kann ein Antihistaminika-Präparat Linderung verschaffen.

Merkmale einer Mallorca-Akne: (Acne aestivalis)

Haut, welche von Natur aus zu Akne neigt, eher fettig oder unrein ist, kann durch die UVA-Strahlung mit einem Ausschlag reagieren, der an den Haarfollikeln der Haut rote, stecknadelgrosse Knötchen / Pappeln bilden lässt. Auslöser sind in diesem Fall neben der UVA-Strahlung bestimmte Inhaltsstoffe des verwendeten Sonnenschutzproduktes oder der körpereigene Talg. Anders als bei der echten Akne fehlen jedoch weitere Symptome wie Komedonen (Mitesser). Es sind eher Jugendliche betroffen, vorwiegend am Rücken, an den Armen, auf dem Dekolleté und manchmal im Gesicht.

Prophylaktische Massnahmen:

Den für Sie idealen Sonnenschutz für Ihre speziellen Hautbedürfnisse verwenden. Dieser sollte fettarm sowie möglichst parfüm- und emulgatorenfrei sein. Einige unserer Kosmetiklinien führen sogar Sonnenschutz-Produkte mit talgregulierendem Effekt – Wir beraten Sie gerne persönlich in Baden und Dättwil.

Verwenden Sie einen ausreichend hohen Sonnenschutzfaktor: Je höher der angegeben SPF (gibt an, wie hoch der UVB-Schutz ist), umso höher ist auch der Schutz vor UVA-Strahlen.

Die Haut langsam an die stärker werdende Sonneneinstrahlung im Frühjahr gewöhnen, respektive intensive Sonnenbäder vermeiden.

Therapie bei Auftreten der Mallorca Akne:

  • Den bisher verwendeten Sonnenschutz wechseln: vielleicht war er nicht ausreichend fettarm, nicht parfümfrei oder der Faktor zu tief?
  • Abends die Haut schonend und dennoch gründlich reinigen, bei Bedarf kann zusätzlich eine Nachtpflege zur Aknetherapie verwendet werden.

Merkmale einer phototoxischen / photoallergischen Reaktion

In diesem Fall ist es die Kombination von UV-Strahlen und einem Medikament (welches eingenommen oder lokal aufgetragen wurde), welche die Hautreaktion auslöst.

Die dem Sonnenlicht ausgesetzten Hautpartien beginnen zu jucken, röten sich und es kann zu Blasenbildung oder einem ekzemartigen Ausschlag kommen.

Merkmale einer Lichturtikaria / Sonnenurtikaria

Diese Hautreaktion ist eine Form des Nesselfiebers, welches meistens innerhalb von Minuten nachdem die Haut einer UV-Strahlung ausgesetzt wurde, auftritt. Die Haut bildet stark juckende Quaddeln (oberflächige Oedeme), welche durch Kratzen noch verstärkt werden. Vereinzelt tritt der Ausschlag auch auf Hautpartien auf, die dem Sonnenlicht nicht explizit ausgesetzt wurden. Diese Hautreaktion wird durch Ausschütten von Histamin, aufgrund des Sonnenlichts, verursacht.

Therapie bei Auftreten der Lichturtikaria:

  • Ein kühlendes Gel mit antiallergischem Effekt, eventuell auch einem leicht schmerzlindernden Wirkstoff auftragen. Je nach Stärke der Symptome kann alternativ eine tiefdosierte Hydrocortisoncreme verwendet werden.
  • Innerlich kann ein Antihistaminika-Präparat Linderung verschaffen.
  • Sonnenlicht meiden respektive die Haut gut davor schützen.

Wir wünschen Ihnen unbeschwerten, wohlfühlenden Sonnengenuss und gute Gesundheit.

Ihr Apotheke Wyss Team

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