Sportverletzungen: Schachmatt, Schmerz! Die besten Präventionstipps
Geschrieben von Delia Ritzinger am 18. Juni 2024
Aktiv und gesund: So vermeiden Sie Verletzungen beim Sport und im Alltag
Wer es den Sportlern auf dem Rasen oder der Rennbahn gleichtun will, der läuft Gefahr, sich zu verletzten. Doch deswegen keinen Sport zu betreiben, wäre schade. Bewegung – ob alleine oder in einem Team – ist wertvoll und ein sehr guter Ausgleich. Mit ein paar vorbeugenden Massnahmen kann viel bewirkt werden.
Sport ist gesund und beugt vielen Krankheiten vor
Sport ist etwas Grossartiges – er hält Körper & Geist fit, kurbelt den Kreislauf wie auch den Stoffwechsel an und kann durch das Ausschütten von Endorphinen die Psyche beflügeln.
Sommer, Sonne, Sport – und leider auch Verletzungen
Der Sommer lockt mit seinen warmen Temperaturen und langen Sonnentagen nach draussen. Ob Wandern, Radfahren, Schwimmen oder Klettern – die Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen, sind
schier endlos. Doch leider trübt diese unbeschwerte Leichtigkeit des Sommers oft ein Schatten: Die Zahl der Sportunfälle steigt.
Häufige Sportverletzungen im Überblick:
Prellung (Kontusion)
Durch einen Sturz, einen Stoss oder einen Schlag wird von aussen «stumpfe Gewalt» auf das Gewebe ausgeübt, was eine schmerzhafte Verletzung verursacht. Direkt nach dem Unfall ist nicht viel ersichtlich, jedoch entsteht mit der Zeit eine Schwellung und es kann sich ein Bluterguss bilden.
Verstauchung / Zerrung (Distorsion)
Durch einen Fehltritt oder eine Überbelastung wird das Gelenk über den normalen Bewegungsumfang hinaus bewegt, wodurch an den Bändern und teilweise auch Gelenken selbst kleine Faserrisse und eine Überdehnung entstehen. Je nach Situation variieren die Schmerzen und es bildet sich ein Bluterguss oder es tritt eine Schwellung auf.
Muskelkater
Durch eine neue oder zu belastende Bewegung entstehen kleine, schmerzhafte Risse in den Muskelfasern. Man spürt sie immer 1 bis 2 Tage nach dem Sport. Sie verschwinden aber dann plötzlich wieder, wenn der Muskel sich erholt hat.
Muskelfaserriss
Durch eine stärkere Belastung oder Überdehnung kann es zum Zerreisen von einzelnen Muskelbündeln kommen. Im Gegensatz zu einer Muskelzerrung kann es bei einem Muskelfaserriss zu einer Einblutung oder zu ganzen Dellen im betroffenen Muskel bis hin zur Bewegungseinschränkung kommen.
Gehirnerschütterung
Durch einen Sturz oder Schlag auf den Kopf wird das Gehirn im Inneren des Schädels gegen den Knochen geschleudert und so «geprellt». Die klassischen Symptome Kopfschmerzen, Übelkeit bis hin zu Brechreiz, Lichtempfindlichkeit und Schwindel können unmittelbar nach dem Ereignis oder auch einige Tage später auftreten. Zögern Sie nicht, einen Arzt zu konsultieren, wenn diese Symptome bei Ihnen auftreten.
Der (lange) Weg zurück: Geduld und Gelassenheit bei der Heilung von Sportverletzungen
Jeder, der schon einmal die bittere Erfahrung einer Sportverletzung machen musste, kennt das Gefühl:
Der Traum vom Ball hinterherjagen, abrupt zerplatzt, der Körper schmerzt, die Zwangspause zerrt an den Nerven. Doch wer die Geduld und Gelassenheit aufbringt, die Heilungsprozesse zu respektieren, wird am Ende belohnt.
Die vorbeugenden Massnahmen gegen Sportverletzungen:
Aufwärmen und Dehnen
Die Zeit der Vorbereitung ist eine gute Investition: aufgewärmte, aktivierte Muskulaturen und gezielt gedehnte Bänder und Sehnen sind deutlich weniger anfällig für Verletzungen.
Regeneration und Vorbereitung
Nach dem Training oder dem Match ist vor dem Training/Match: Nach der sportlichen Aktivität erneut dehnen, sanft auslaufen oder sich eine Massage gönnen: eine gute Regeneration und achtsam auf seinen Körper hören ist ebenfalls eine gute Prophylaxe.
Sich nicht überschätzen
Sich etwas zutrauen ist wichtig – Zielstrebigkeit, das Erreichen von Fortschritten, aber auch die nötige Selbsteinschätzung sind relevant. Bezüglich Risiken, effektivem Können und Gefahren stehen nämlich oft Wagnis und vielleicht auch Übermut gegenüber.
Neubeginn/Wiedereinstieg: schrittweise steigern
Es muss nicht gleich von Beginn weg die Olympialimite erreicht werden: wird die Aktivität in kleinen Schritten gesteigert, umso den Bewegungsapparat nicht zu überbelasten, lässt Sie das angestrebte Ziel schneller erreichen.
Gutes Schuhwerk
Mit den richtigen Schuhen (angepasst an Gelände und Sportart) hat man genügend Halt und sicheren Stand, was gute Sturzprävention und Schutz vor Fehltritten bietet. Zu guter Letzt: ein guter Schuh federt die Schläge beim Laufen ab, so dass die Gelenke zusätzlich geschont werden.
Die richtige Ausrüstung
Seien es Knie- oder Schienbein-Schoner, ein Helm oder gar eine Zahnschiene – vorbeugen ist immer besser
als heilen. Zu einer guten Ausrüstung gehören Leuchtwesten oder -Bänder: Sich sichtbar machen bei Dämmerung oder schlechter Witterung kann lebenswichtig sein.
Gezieltes Krafttraining
Eine gute Rumpfmuskulatur hilft bei den meisten Sportarten und gibt dem Körper Stabilität. Grundsätzlich unterstützt eine gute Muskulatur Bänder und Sehnen, so dass diese beim Sport weniger stark belastet werden. Idealerweise trainiert man ebenso Koordination und Gleichgewicht.
Augen schützen
Brillen können bei einem Sturz Schaden nehmen und Verletzungen verursachen. Idealerweise auf Kontaktlinsen wechseln oder eine Sportbrille benutzen.
Qualität vor Quantität
Oftmals passieren Unfälle durch Erschöpfung oder Unkonzentriertheit. Wir haben spannende Tipps für Sie. «Von Sportlern für Sportler» Hier geht’s lang.
Was tun bei einem Unfall?
Mit Ausnahme des Muskelkaters (der mag es lieber warm) empfiehlt sich als Erstversorgung die Anwendung der PECH-Regel:
P = Pause |
raschmöglichst die sportliche Betätigung einstellen und das betroffene Körperteil ruhigstellen. |
E = Eis |
sei es mit einem Eis Pack, gefrorenen Erbsen oder einem Kirschsteinsäckchen aus dem Eisfach: die Hauptsache ist kühlen; jedoch nicht direkt auf die Haut, um eine lokale Erfrierung zu vermeiden. |
C = Compression |
mässiger Druck auf die betroffene Stelle durch einen Verband oder eine Bandage verhindert ein starkes Anschwellen und die Ausweitung von Blutergüssen. |
H = Hochlagern |
durch diese Massnahmen soll die Blutzufuhr minimiert werden und weniger Gewebsflüssigkeit kann sich ansammeln. |
Die PECH-Regel bitte sofort anwenden (jede Minute zählt: je schneller man reagiert, umso kürzer ist die Regenerationszeit). Idealerweise während maximal 2 Tagen anwenden. Danach empfehlen wir Ihnen, nach neusten Erkenntnissen, die Anwendung der POLICE-Regel:
P = Protection |
das betroffene Körperteil schützen, zum Beispiel mit einer Bandage oder einem Tape. |
OL = Optimale Belastung |
der Verletzung entsprechend angepasste Belastung. Alles, was nicht weh tut, ist erlaubt. |
I = wie Ice |
sei es mit einem Eispack, gefrorenen Erbsen oder einem Kirschsteinsäckchen aus dem Eisfach: die Hauptsache ist kühlen; jedoch nicht direkt auf die Haut, um eine lokale Erfrierung zu vermeiden. |
C = Compression |
mässiger Druck auf die betroffene Stelle durch einen Verband oder eine Bandage verhindert ein starkes Anschwellen. |
E = Elevation |
Hochlagern, durch diese Massnahmen soll die Blutzufuhr minimiert werden und weniger Gewebsflüssigkeit kann sich ansammeln. |
Ergänzend können zur Unterstützung auch lokal aufgetragene kühlende Gels oder Pflaster auf pflanzlicher Basis (zum Beispiel Arnica oder Wallwurz) oder chemischer Grundlage angewendet werden. Für stärkere Schmerzstillung und zur Abschwellung wirken orale Schmerzmittel.
Kommen Sie nach Baden oder Dättwil – für eine gute Vorbereitung oder eine rasche Genesung. Wir beraten Sie gerne.
Wir wünschen Ihnen viel Spass bei Ihren sportlichen Aktivitäten – natürlich möglichst unfallfrei.
Ihr Apotheke Wyss Team